Ittinger Original Amber und neu Ittinger Gold
Im Hopfengarten der Kartause Ittingen wächst der Hopfen für das Ittinger Original Amber und das Ittinger Gold.
Die Geschichte des Ittinger Biers
1982 entwickelte die Stiftung Kartause Ittingen zusammen mit der Frauenfelder Actienbrauerei das «Original Ittinger Klosterbräu» für den Eigenbedarf. Nach der Stilllegung der Brauerei in Frauenfeld und der Vergabe der Produktion an Haldengut / Calanda in Winterthur begann die Erfolgsgeschichte dieses beliebten Premiumbiers.
Mit der Übernahme der Brauerei Haldengut / Calanda gehören Namensrechte und Rezeptur heute der Brauerei Heineken Switzerland AG.
Kontaktdaten T 041 319 11 11 - E-Mail info@eichhof.ch
Ittinger Original
Das Ittinger Original Amber, wie es heute heisst, wird in Luzern bei Eichhof gebraut, in Chur bei Calanda abgefüllt und von dort aus in der ganzen Schweiz vertrieben.
Das charaktertypische, leicht trinkbare Amberbier mit einer Stammwürze von 13,8 % und einem Alkoholgehalt von 5,6 % Vol. wird mit hellem und dunklem Gerstenmalz, Weizenmalz und Caramelmalz sowie den Aromahopfen aus der Kartause Ittingen produziert. Nur diese fein aufeinander abgestimmten Bestandteile garantieren die aromatische Bierspezialität – untergärig, einzigartig, Ittinger.
Ittinger Gold - neu im Sortiment
Ittinger Gold ist ein Lagerbier, erfrischend mild mit blumiger Note. Mit einem Hauch von Honig und Melisse. Alkoholgehalt 4,9 % Vol. Das Ittinger Gold wird in Luzern bei Eichhof gebraut, in Chur bei Calanda abgefüllt und von dort aus in der ganzen Schweiz vertrieben.
Hopfen im Bier
Brautechnisch wichtige Inhaltsstoffe des Hopfens sind die Bitterstoffe, das Hopfenöl und die Gerbstoffe.
Die Bitterstoffe geben dem Bier den charakteristischen bitteren Geschmack und sind für Schaumbildung, Schaumhaltevermögen und biologische Haltbarkeit verantwortlich. Das Hopfenöl bestimmt massgeblich das Bieraroma, und die Gerbstoffe wirken konservierend. Die Bitterstoffe und das Hopfenöl befinden sich im gelben Hopfenmehl (Lupulin), die Gerbstoffe vorwiegend in Stielen, Spindeln und Blättern.
Aromahopfensorten
In der Kartause Ittingen werden zwei Aromahopfensorten angebaut, zu einem Drittel «Perle» und zu zwei Drittel «Hallertauer Tradition». Da der Bitterstoffgehalt dieser Aromasorten im Vergleich zu anderen, sogenannten Bitterhopfensorten, gering ist, kann der Bierbrauer den Hopfenanteil im Bier erhöhen, ohne dass das Bier unangenehm bitter wird. Gleichzeitig wird das Aroma aus dem Hopfen verstärkt wahrnehmbar, was den Charakter des Bieres prägt, so auch beim Ittinger Amber.
Der Hopfengarten in der Kartause Ittingen
Das Hopfengerüst ist sieben Meter hoch. Damit es dem Gewicht der Hopfenranken standhält - bis zu 100 Tonnen pro Hektar - und bei Wind nicht einbricht, ist es sehr stabil und im Boden tief verankert. Über den Hopfenreihen sind Stacheldrähte gespannt, an welchen im Frühjahr für jede Hopfenranke ein Aufleitdraht eingehängt wird. Der Stacheldraht verhindert das Wegrutschen der eingehängten Drähte. Durch das schräge Aufleiten und den grosszügigen Platz zwischen den Pflanzen wird der Lichteinfall optimal genutzt.
Pflege des Hopfens im Lauf des Jahres
Im März werden die Hopfenstöcke von der Erde freigelegt, um die Fechser (Stängelreste) des Vorjahres auf den Wurzelstock zurückzuschneiden. Damit werden überflüssige Knospen und Triebe entfernt. Diese Fechser können als Setzlinge verwendet werden.
Im April, sobald die jungen Triebe etwa 50 Zentimeter lang sind, werden drei gleich lange Triebe in der Wuchsrichtung (Uhrzeigersinn) um den Aufleitdraht angeleitet. Die Triebbildung des Hopfenstocks dauert bis ungefähr Mitte Mai. In Handarbeit werden diese neuen Triebe laufend entfernt, um die Wuchskraft des Hopfenstocks auf die ausgewählten und angeleiteten Haupttriebe zu konzentrieren. Die Pflanzen brauchen nun viele Nährstoffe und müssen vor Krankheiten und Schädlingen geschützt werden.
Seitentriebe und Blüten
Etwa Mitte Juni ist der Hopfen auf halber Gerüsthöhe. Er beginnt, Seitentriebe zu bilden. Diese werden bis zu 1,5 m lang, nach oben jedoch immer kürzer. Die Gesamtlänge aller Seitentriebe einer Pflanze beträgt etwa 110 m.
Ende Juni/Anfang Juli erreicht der Hopfen bereits die Gerüsthöhe und beginnt zu blühen. Die Blütezeit beträgt 3 bis 4 Wochen, danach entwickelt sich aus der Blüte die Dolde. Da die Hopfendolden fast ausschliesslich an den Seitentrieben sitzen, ist ihre Zahl und Ausbildung massgebend für den Ertrag.
Die Hopfenernte
Ende August/Anfang September sind die Dolden ausgereift und werden geerntet. Die ganzen Stauden werden abgeschnitten. In einer stationären Pflückanlage werden die Dolden anschliessend maschinell von der Staude getrennt. Die getrockneten Dolden werden gehackt und zu Würfeln, sogenannten Pellets, gepresst. In dieser haltbaren Form werden sie in die Brauerei geliefert und portionenweise im Biersud verarbeitet.
Heute noch werden einige Ranken nach alter Tradition von Hand geerntet. Damit stellen wir in der Kartause Ittingen Produkte wie beruhigende Teemischungen, Hopfen Eigenbrand und Entspannungskissen für den Verkauf im Klosterladen her.
Botanik des Hopfens
Der Hopfen - Humulus lupulus L. – zählt zur Familie der Hanfgewächse. «lupulus» ist die Verkleinerungsform des lateinischen «lupus» (Wolf), die auf die fälschlicherweise angenommene pflanzenwürgende Eigenschaft der Hopfenranke anspielt.
Hopfen wird bis zu 50 Jahre alt und die Ranke wächst jedes Jahr neu bis sieben Meter hoch. Mit bis zu 30 cm Wachstum pro Tag gilt er als Kletterweltmeister. Der Hopfen ist eine zweihäusige Pflanze, das heisst, die Blüten einer Pflanze sind entweder männlich oder weiblich. Nur die weiblichen Hopfen bilden die aromatischen, zapfenartigen Fruchtstände – Dolden genannt. In den Hopfengärten befinden sich ausschliesslich weibliche Pflanzen. Zum Bierbrauen können nur unbefruchtete Dolden verwendet werden. Um deren Befruchtung durch Windbestäubung zu vermeiden, müssen im Umkreis von etwa einem Kilometer alle männlichen Pflanzen entfernt werden.